Konzeption
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Rechtliche Rahmenbedingungen
- 01.01.2012 Gesetz zur Stärkung eines aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen (Bundeskinderschutzgesetz/BKiSchG) in Kraft getreten
- 27.06.2012 beschließt das Bundeskabinett die „Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ (BI)
- BKiSchG - Artikel 1: Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG)
§ 3 Rahmenbedingungen für verbindliche Netzwerkstrukturen im Kinderschutz
[1] - im Bereich „Frühe Hilfen“ flächendeckend verbindliche Strukturen der Zusammenarbeit der zuständigen Leistungsträger und Institutionen im Kinderschutz aufbauen und weiterentwickeln:
- Gegenseitige Information über Angebote und Aufgaben
- Klärung struktureller Fragen der Angebotsgestaltung und -entwicklung
- Abstimmung von Verfahren im Kinderschutz
[2] - Einbezug von Einrichtungen aus Primärprävention und Kinderschutz
[3] - Organisation der verbindlichen Zusammenarbeit als Netzwerk im Kinderschutz durch den örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe auf Basis gemeinsamer Vereinbarungen und unter Nutzung vorhandener Strukturen
[4] - Das Netzwerk soll zur Beförderung Früher Hilfen durch den Einsatz von Familienhebammen gestärkt werden.
Frühe Hilfen im Land Brandenburg
Landesprogramm „Die Brandenburger Entscheidung – Familien und Kinder haben Vorrang!“ (2005)
Zahlreiche Initiativen zu Frühen Hilfen (Maßnahmenpaket)
- Netzwerke Gesunde Kinder“
- Lokale Bündnisse für Familien“
- Eltern-Kind-Zentren“
- -Eltern-Kind-Gruppe“
Begriffsbestimmung "Frühe Hilfen"
- Begriff „Frühe Hilfen“ wird oft im Kontext mit dem Begriff „Kinderschutz“ diskutiert.
- Zum Begriff „Kinderschutz“ gibt es bundesweit kein einheitliches fachliches und politisches Verständnis, sondern vielmehr engere, weitere bzw. ausgedehnte Begriffe, die zum Teil fließend in die Begrifflichkeit der Frühen Hilfen übergeht
- Kinderschutzbegriff im engeren Sinne:
organisierte Aktivitäten, um Fälle von Kindeswohlgefährdung durch Erkennen und Intervenieren zu begegnen
- Kinderschutzbegriff im erweiterten Sinne:
Unterstützungsangebote für Familien im Sinne von Prävention, die darauf abzielen, dem Entstehen von Kindeswohlgefährdung vorzubeugen
„Frühe Hilfen“ bündeln lokale und regionale Unterstützungssysteme mit interdisziplinären koordinierten Hilfeangeboten für Familien und Kinder und deren Bezugssysteme ab Beginn der Schwangerschaft mit einem Schwerpunkt für die Altersgruppe der Null- bis Drei-Jährigen.
Bedeutung der frühen Hilfe
- Frühe Hilfen zielen darauf ab, Entwicklungs-möglichkeiten von Kindern und Eltern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern.
- Neben alltagspraktischer Unterstützung wollen Frühe Hilfen insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs- und Erziehungs-kompetenz von (werdenden) Müttern und Vätern leisten.
- Frühe Hilfen tragen damit maßgeblich zum gesunden und sicheren Aufwachsen von Kindern bei und sichern deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe.
Ziele des Netzwerkes
Das Netzwerk „Frühe Hilfen“ im Landkreis OSL ist auf der Grundlage der Bundesinitiative „Frühe Hilfen und Familienhebammen“ tätig.
- Im Netzwerk „Frühe Hilfen des Landkreises Oberspreewald-Lausitz“ haben sich die Kooperationspartner über einen einheitlichen Definitionsbegriff der „Frühen Hilfen“ verständigt.
- Bestehende Hilfen und Angebote sind ermittelt, ergänzt, vernetzt und im Landkreis bekannt gemacht.
- Die strukturelle Angebotsgestaltung und -entwicklung sind geklärt. Bestehende Bedarfe sind ermittelt. Neue Kooperationen wurden unter den Akteuren geschlossen. Angebote/Fortbildung sind entwickelt worden.
- Gemäß § 3 KKG sind die bereits vorhandene bzw. zu entwickelnden Verfahren im Kinderschutz der einzelnen Netzwerkpartner aufeinander abgestimmt, dass heißt jeder Partner hat sein Verfahren zur Kenntnis gegeben und ggf. die Schnittstellen mit den betreffenden Partner abgestimmt und konkrete Vereinbarungen getroffen.
- Es ist ein verlässliches Unterstützungsnetz für Familien entstanden.
Augaben des Netzwerks
- Das Kernteam des Netzwerkes verständigt sich über die Definition von Frühen Hilfen im Landkreis OSL.
- Es soll auf der kommunalen Ebene eine Debatte über die Ziele des Netzwerkes Frühe Hilfen im Landkreis OSL geführt werden.
- Bestehende Netzwerkstrukturen werden gezielter gebündelt und aufgaben- bzw. fallbezogen weiterentwickelt.
- Die Akteure im Feld Frühe Hilfen lernen sich untereinander kennen.
- Das Kernteam entwickelt vorhandene Strukturen weiter, damit sich die Netzwerkpartner gegenseitig über das jeweilige Angebots- und Aufgabenspektrum informieren können und es regt strukturelle Fragen der Angebotsgestaltung und Entwicklung an.
- Die Verfahren zum Kinderschutz sind mit den Kooperationspartnern des Netzwerkes abzustimmen, mit dem Ziel: „Die Kindeswohlgefährdung kann von den Akteuren des Netzwerkes Frühe Hilfen früh erkannt werden.“
- In der jährlichen Netzwerkkonferenz finden Fortbildungen zum Themenfeld „Frühe Hilfen“ statt.
Gremien des Netzwerks
Aufgaben und Rolle des Koordinators
- Steuerung und Koordination der verbindlichen Zusammenarbeit im Netzwerk Frühe Hilfen des Landkreises OSL.
- Bildung eines Kernteams, das den Koordinator in seiner Aufgabe konzeptionell und strategisch unterstützt.
- Einberufung der Netzwerkkonferenz
- Regelmäßige Berichterstattung vor der Verwaltungsleitung und den Gremien des Kreistags.
- Er organisiert die Treffen des Kernteams und hält die Aufgabenverteilung und -erfüllung im Blick.
- Beantragung und Verwaltung der Fördermittel aus der Bundesinitiative.
- Teilnahme an den Treffen der Koordinatoren auf Landesebene und regionaler Ebene.
- Übernimmt die Berichterstattung im Rahmen der Bundesinitiative „Frühe Hilfen und Familienhebammen“ und organisiert die Öffentlichkeitsarbeit in Abstimmung mit dem Kernteam.
Das Kernteam
- Erarbeitung einer abgestimmten Definition zum Begriff der „Frühen Hilfen“ im Landkreis OSL als Grundlage für die konzeptionelle Arbeit.
- Konzeptionelle Weiterentwicklung des Netzwerkes „Frühe Hilfen“ im Landkreis OSL.
- Gegenseitige Information der Mitglieder des Kernteams über Angebote, Bedarfe und Schwierigkeiten im jeweiligen Aufgabenbereich.
- Die Mitglieder des Kernteams fungieren als Multiplikatoren in ihren Arbeitsfeldern und bringen gleichzeitig eigenverantwortlich aktuelle Themen aus ihren Arbeitsfeldern ein.
- Vorbereitung, Durchführung der Netzwerkkonferenz und Nachbereitung der Ergebnisse
Netzwerkkonferenz
- Teilnehmer an der Netzwerkkonferenz können alle Akteure sein, die im Aufgabenfeld „Frühe Hilfen“ im Landkreis OSL tätig sind.
- Sie dient dem Erfahrungs- und Informationsaustausch sowie der Weiterbildung.
- Sie gibt Impulse für die Weiterentwicklung des Netzwerkes.
Das Kompetenzteam
- Es arbeitet präventiv und reflexiv.
- Die Mitglieder des Kompetenzteams sind die Experten im Themenfeld Kinderschutz.
- Konkrete Fälle aus der Praxis werden reflektiert, analysiert und strukturentwickelnd ausgewertet.
- Es arbeitet fachliche Stellungnahmen zu Themen und Verfahren des Kinderschutzes aus.
- Sie beraten und unterstützen den Netzwerkkoordinator in der inhaltlichen Vorbereitung der Netzwerktreffen.
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